Stadt-Land-Plus
Eine nachhaltige Stadtentwicklung kann nicht ausschließlich innerhalb der Stadtgrenzen erfolgen. Hierfür müssen Stadt, städtisches Umland und ländlicher Raum gemeinsam betrachtet werden, da ihre Entwicklung funktional eng verflochten ist – dennoch wächst die Kluft zwischen diesen Lebenswelten. In wachsenden Regionen intensivieren sich häufig Nutzungsinteressen hinsichtlich der Ressource Land. In schrumpfenden Regionen entstehen Ungleichheiten der Lebensverhältnisse.
Informationen zur Förderung
Wer wird gefördert?
Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Gebietskörperschaften (mit Ausnahme des Bundes) und ihre Einrichtungen und gesellschaftliche Organisationen (wie z. B. Stiftungen, Vereine und Verbände) in der Europäischen Union.
Sofern die Zuwendung nicht als Beihilfe zu qualifizieren ist, muss der Zuwendungsempfänger seinen Sitz in Deutschland haben. Sofern die Zuwendung als Beihilfe zu qualifizieren ist, wird verlangt, dass der Zuwendungsempfänger zum Zeitpunkt der Auszahlung der Zuwendung eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland hat. Die Antragstellung durch KMU wird ausdrücklich begrüßt. Zur KMU-Definition der Europäischen Kommission.
Forschungseinrichtungen, die von Bund und/oder Ländern grundfinanziert werden, kann nur unter bestimmten Voraussetzungen ergänzend zu ihrer Grundfinanzierung eine Projektförderung für ihre zusätzlichen projektbedingten Ausgaben bzw. Kosten bewilligt werden. Insbesondere wird von diesen grundfinanzierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen erwartet, dass sie die inhaltliche Verknüpfung der institutionell geförderten Forschungsaktivitäten der Einrichtung mit den Projektförderthemen darstellen und beide miteinander verzahnen.
Die Fördermaßnahme richtet sich an Forschung, Kommunen und kommunale Einrichtungen, Landnutzer (Land- und Forstwirtschaft, Wohnungsbau, Tourismus, Naturschutz, Abfallwirtschaft), Regionalplaner und -entwickler, Lebensmittel-, Futter-, Pharma- oder Baustoffindustrie, Logistikanbieter oder Transportunternehmen, Informationsdienstleister und Handel.
Was wird gefördert?
Themenschwerpunkte der Fördermaßnahme:
- Regionale Kreislaufwirtschaft und Qualität des Landmanagements
- Verbesserter Interessenausgleich zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum
Wie wird gefördert?
Zuwendungen werden im Rahmen der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt. Bemessungsgrundlage für Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und vergleichbare Institutionen sind in der Regel die zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben (bei Helmholtz-Zentren und der Fraunhofer-Gesellschaft die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten), die im Einzelfall bis zu 100 Prozent gefördert werden können. Bei Forschungsprojekten an Hochschulen wird zusätzlich zu den zuwendungsfähigen Ausgaben eine Projektpauschale in Höhe von 20 Prozent gewährt. Diese Projektpauschale ist in den Angaben zum Projektbudget auszuweisen. Bemessungsgrundlage für Kommunen sind in der Regel die zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben. Eine Eigenbeteiligung der kommunalen Antragsteller durch Eigenmittel ist erwünscht, aber keine Voraussetzung für eine Förderung. Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten, die in der Regel – je nach Anwendungsnähe des Vorhabens – bis zu 50 Prozent anteilfinanziert werden können.
Überblick über die Projekte des 1. Stichtages (31. März 2017) – Projektstart: 2018
- Querschnittsvorhaben Stadt-Land-Plus
Leitung: Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt (UBA)
- RAMONA – Stadtregionale Ausgleichsstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung
Projektregion: Stuttgart/Filderstadt
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Frank Lohrberg, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)
- StadtLandNavi – Kulturlandschaft mit strategischer Navigation ressourcenschonend managen
Projektregion: Leipzig/Westsachsen
Leitung: Dr.-Ing. Thomas Zimmermann; Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling, HafenCity Universität Hamburg
- CoAct – Integriertes Stadt-Land-Konzept zur Erzeugung von Aktivkohle und Energieträgern aus Restbiomassen
Projektregion: Friedrichshafen/Bodenseekreis
Leitung: Prof. Dr. Michael Wachendorf, Universität Kassel
- Interko2 – Integriertes Wohnflächenkonzept in großstädtischen Wachstumsräumen unter Beachtung des weiterentwickelten Kooperationsraumansatzes
Projektregion: Verflechtungsraum Leipzig-Halle und Jena
Leitung: Dr. oec. habil. Annedore Bergfeld, Leibniz-Institut für Länderkunde
- NACHWUCHS – Nachhaltiges Agri-Urbanes zusammenWachsen
Projektregion: Rhein-Erft-Kreis mit seinen angehörigen Kommunen, Stadt Köln, Dormagen, Rommerskirchen
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- VoCo – Vorpommern Connect – Nachhaltige Stadt-Land-Wertschöpfungsketten bewerten und gestalten
Projektregion: Hansestadt Greifswald/Vorpommern
Leitung: Prof. Dr. Volker Beckmann, Universität Greifswald
- NEILA – Nachhaltige Entwicklung durch interkommunales Landmanagement
Projektregion: Stadt Bonn/Rhein-Sieg-Kreis/Landkreis Ahrweiler
Leitung: Univ.-Prof. Dr. habil. Thorsten Wiechmann, Technische Universität Dortmund
- WERTvoll – WERTvolle Stadt-Land-Partnerschaft Leipzig & Umland
Projektregion: Stadt Leipzig, Stadt Wurzen, Gemeinde Thallwitz, Gemeinde Bennewitz, Gemeinde Lossatal, Muldetal
Leitung: Frank Wagener, Hochschule Trier
- PROSPER-RO – Prospektive synergistische Planung von Entwicklungsoptionen in Regiopolen
Projektregion: Hansestadt Rostock; Landkreis Rostock
Leitung: Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Tränckner, Universität Rostock – Professur für Wasserwirtschaft
- ReGerecht – Integrative Entwicklung eines gerechten Interessensausgleichs zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum
Projektregion: Region Schwerin
Leitung: apl. Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung Müncheberg e.V.
- ReProLa - Regionalproduktspezifisches Landmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften am Beispiel der Metropolregion Nürnberg
Projektregion: Nürnberg
Leitung: Dr. Christa Standecker, Verein Europäische Metropolregion Nürnberg e.V.
- WieBauin – Wiederverwendung Baumaterialien innovativ
Projektregion: Stadt Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Gemeinden Münster und Otzberg
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Linke, Technische Universität Darmstadt
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