Deutsch-indonesische Zusammenarbeit in der Küsten- und Meeresforschung
Indonesien ist der größte Archipel der Welt. Der weltgrößte Inselstaat ist mit 17.500 Inseln eines der wichtigsten Zentren der Biodiversität: Die hochproduktiven Ökosystemen wie Korallenriffe, Mangroven und Seegraswiesen beherbergen einen vielfältigen Artenreichtum, schützen die Küstenzonen vor Sturmfluten und Erosion und bilden die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Gleichzeitig stehen die Küstenregionen und deren Ökosysteme durch intensive wirtschaftliche Aktivitäten und die dichte Besiedlung unter großem Druck.
Seit 2003 werden unter dem Dach des Programms „Science for the Protection of Indonesian Coastal Marine Ecosystems – SPICE“ Verbundprojekte im Bereich Küsten- und Meeresforschung gefördert. Schwerpunkt sind die wissenschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte zum Schutz der indonesischen Küstengewässer sowie deren nachhaltiger Nutzung. Nach erfolgreicher Durchführung der ersten beiden Phasen des SPICE Programms wird die wissenschaftliche Kooperation in einer dritten Phase (SPICE III) seit 2012 mit insgesamt 32 Teilprojekten fortgesetzt. Übergeordnete Ziele der derzeit geförderten bilateralen Forschungsaktivitäten sind:
- Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Küstenökosysteme und marine Ressourcen zu identifizieren und notwendige Handlungsoptionen zu entwickeln
- Auswirkungen des Klimawandels auf das Ozean-Atmosphärensystem und den Kohlenstoffkreislauf zu untersuchen
- Klimarekonstruktionen mit Fokus auf das Monsun-System vorzunehmen
- Möglichkeiten und Nutzen erneuerbarer Energiequellen in indonesischen Küstengewässern aufzuzeigen
Wissenschaftler der Leibniz-Gemeinschaft und von Helmholtz-Instituten, sowie 14 deutscher und 13 indonesischer Universitäten und Forschungseinrichtungen arbeiten im SPICE III Programm zusammen. Die Koordination des bilateralen Programms in Deutschland liegt beim Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen und auf indonesischer Seite beim Ministerium für Fischerei und Meeresangelegenheiten (KKP) in Jakarta.
Im Jahr 2000 wurde der Lenkungsausschuss „Erd- und Ozeanwissenschaften“ eingerichtet, der seitdem in regelmäßigen Abständen wechselseitig in Indonesien und Deutschland zusammenkommt. Partner des Bundesforschungsministeriums ist das indonesische Forschungsministerium (RISTEK) und das indonesische Ministerium für Fischerei und Meeresangelegenheiten (KKP).
Informationen zur Förderung
Wer wird gefördert?
Auf deutscher Seite:
Antragsberechtigt sind deutsche Forschungseinrichtungen, Hochschulen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Forschungseinrichtungen, die gemeinsam von Bund und Ländern grundfinanziert werden, kann nur unter bestimmten Voraussetzungen ergänzend zu Ihrer Grundfinanzierung eine Projektförderung für Ihren zusätzlichen Aufwand bewilligt werden.Auf indonesischer Seite:
Auf indonesischer Seite:
Antragsberechtigt sind Forscher von allen universitären, staatlichen und nichtstaatlichen Forschungseinrichtungen und -organisationen sowie kleinen und mittleren Unternehmen mit Sitz in Indonesien, sofern es sich bei diesen Personen um Staatsbürger der Republik Indonesien handelt. Die Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern (Doktoranden und Postdocs) gehört zu den wichtigsten Auswahlkriterien.
Was wird gefördert?
Priorität haben Anträge in folgenden Bereichen:
- Biotechnologie (Landwirtschaft und Gesundheitswissenschaft)
- Geowissenschaft und Meereskunde
- Energie
Wie wird gefördert?
Auf deutscher Seite:
Die Zuwendungen können im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt werden.
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