Nationale Bioökonomiestrategie
In der Definition der Bundesregierung umfasst die Bioökonomie die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Sie birgt das Potenzial für nachhaltige Lösungen, die Ressourcen schonen und gleichzeitig Wohlstand schaffen.
Im Januar 2020 hat das Bundeskabinett die nationale Bioökonomiestrategie der Bundesregierung beschlossen. Mit der neuen nationalen Bioökonomiestrategie legt die Bundesregierung die Leitlinien und Ziele ihrer zukünftigen Bioökonomiepolitik fest. Die neue Strategie ist darauf ausgelegt, eine nachhaltige Entwicklung maßgeblich zu unterstützen. Einen wichtigen Rahmen setzen die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, auf die die Bundesregierung mit der nationalen Bioökonomiestrategie eingeht. Mit der neuen Bioökonomiestrategie werden die Voraussetzungen geschaffen, das volle Potenzial der Bioökonomie zu entfalten, um Deutschlands Vorreiterrolle in der Bioökonomie zu stärken und Technologien und Arbeitsplätze von morgen zu entwickeln.
Zwei übergeordnete Leitlinien flankieren die Ziele und Maßnahmen der Bioökonomiestrategie. Die erste Leitlinie verweist auf biologisches Wissen und fortschrittliche Technologien als Pfeiler eines nachhaltigen Wirtschaftssystems. Neuartige, biobasierte Produktionssysteme können zum Beispiel maßgeschneiderte Inhaltstoffe für die Industrie liefern. Optimierte Mikroorganismen oder einzelne Bestandteile von ihnen wie Enzyme liefern neue Rohstoffe oder Produkte. Dazu will die Wissenschaft noch besser verstehen, wie biologische Systeme funktionieren und miteinander in Wechselwirkung treten – von den grundlegenden molekularen Prinzipien bis hin zum komplexen Zusammenspiel in Ökosystemen. Die Bioökonomie-Forschung ist darauf ausgelegt, dieses Wissen stärker in die Anwendung zu bringen.
Die zweite Leitlinie bezieht sich auf die Rohstoffbasis der Wirtschaft, die durch biogene Ressourcen nachhaltig ausgerichtet werden soll. Im Fokus steht Biomasse als nachwachsender Rohstoff. Sie kann beispielsweise aus Pflanzen, Mikroorganismen, Algen oder Pilzen entstehen. Heute rücken zudem verstärkt biobasierte Rest- und Abfallstoffe in den Fokus. Die nachhaltige Erzeugung und eine effiziente, kreislauforientierte Nutzung biogener Rohstoffe sind unabdingbar. Bedeutend ist es dabei auch, die Fruchtbarkeit des Bodens und die Artenvielfalt zu erhalten, sowie die Umwelt mitsamt den Gewässern nicht zu belasten. Biogene Ressourcen können weit mehr als nur fossile Rohstoffe ersetzen. Mit ihrer Hilfe entstehen völlig neuartige Produkte, wie zum Beispiel neue Verbundwerkstoffe für den Haus- oder Karosseriebau oder optimierte Nutzpflanzen, die robust und ertragreich sind.
Die Ziele der strategie
Die Bioökonomiestrategie der Bundesregierung adressiert ein breites Spektrum an Zielen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen und in allen wirtschaftlichen Sektoren. Die sechs Hauptziele sind:
- Bioökonomische Lösungen für die Nachhaltigkeitsagenda entwickeln
- Potenziale der Bioökonomie innerhalb ökologischer Grenzen erkennen und erschließen
- Biologisches Wissen erweitern und anwenden
- Ressourcenbasis der Wirtschaft nachhaltig ausrichten
- Deutschland zum führenden Innovationsstandort der Bioökonomie ausbauen
- Gesellschaft einbinden, nationale und internationale Kooperationen intensivieren
Förderinitiative | Ministerium | Einreichungsfrist |
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Strategieprozess „Nächste Generation biotechnologischer Produktionsverfahren“ | Bundesministerium für Bildung und Forschung | unbefristet |
Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel | Bundesministerium für Bildung und Forschung | unbefristet |
Ideenwettbewerb – Neue Produkte für die Bioökonomie | Bundesministerium für Bildung und Forschung | unbefristet |
Publikationen
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